25  Häufige Fehler in Projektarbeiten

26 Häufige Fehler in Ausarbeitungen

“Ausarbeitungen” sind schriftliche Prüfungen wie z.B. die Thesis oder eine Projektarbeit.

26.1 Überblick über typische Fehler

  1. Fachlich dünn: Die Anzahl von guten Quellen (z. B. Fachartikel) ist gering; der Autor kennt sein Thema zu wenig. Es findet kaum Rückbezug der eigenen Studie/Daten auf die Literatur statt.

  2. Stoff nicht ausreichend reflektiert: Es werden Fakten aneinander gereiht, ohne dass ist, ob sich mit dem Stoff auseinander gesetzt wurde (z. B. werden Stärken/Schwächen einzelner Texte nicht diskutiert).

  3. Formalia fehlerhaft: Durch „Äußerlichkeiten“ werden Punkte verschenkt (z. B. pixelige Grafiken, optisch schlecht aufgelockerte Texte, „Löcher“ im Textfluss; Fehler im Literaturverzeichnis).

  4. Zahlen irreführend präsentiert: Statistiken wie werden unvollständig präsentiert oder die Anzahl der Nachkommastellen ist zu hoch oder inkonsistent.

  5. Selbstkritik fehlt: Stärken und Schwächen der eigenen Art werden nicht diskutiert.

26.2 Substanzielle Fehler

Substanzielle Fehler können zum Durchfallen oder zum deutlichem Abwerten der Note führen. Beispiele für solche Fehler sind:

  • Die Textlänge (Hauptteil) ist zu kurz – ca. 20 % unter der formal angegeben Soll-Länge.
  • Es liegen viele Zitierfehler im Text vor (z. B. 30 % fehlerbehaftete Zitationen).
  • Es liegen viele Fehler im Literaturverzeichnis vor (z. B. 30 % fehlerbehaftete Zitationen).
  • Es wurde die abgesprochene empirische Methode nicht verwendet.
  • Das Literaturverzeichnis ist sehr kurz (weniger als 15 (Bachelor) bzw. 25 (Master) Quellen).
  • Die Qualität des Literaturverzeichnisses ist gering (über 50 % Quellen von zweifelhafter Qualität, z. B. aus Ratgeber-Büchern).
  • Die Lesbarkeit ist aufgrund der optischen Gestaltung oder gravierender Sprachmängel stark eingeschränkt (z. B. viele Rechtschreibfehler).
  • Es findet sich ein oder mehrere Plagiate (weitere Konsequenzen sind möglich).

26.2.1 In quantitativen Arbeiten

  • Es wird keine Inferenzstatistik verwendet.
  • Der p-Wert oder die Post-Verteilung (und ihre Derivate) werden falsch interpretiert.
  • Es wird keine Deskriptiv-Statistik berichtet.
  • Hypothesen und Datenanalyse passen nicht zusammen.
  • Die Stichprobe ist kleiner als 50% der Menge, die für die Teilnote “gut” ausgewiesen ist.

26.2.2 In qualitativen Arbeiten

  • Es werden keine Kategorien berichtet.
  • Es werden nur wenig Kodierungen vorgenommen.
  • Es werden keine Kodierregeln berichtet.
  • Die Stichprobe ist kleiner als 50% der Menge, die für die Teilnote “gut” ausgewiesen ist.

26.2.3 In theoretischen Arbeiten

  • Es wurde ein stark verzerrtes Bild der einschlägigen Literatur berichtet.
  • Die Menge der verwendeten Literatur ist weniger als 50% der Menge, die für die Teilnote “gut” ausgewiesen ist.